Core Sound 17

eine vielseitige sehr leichte Familien- und Wanderjolle - auch für große Törns.

Core Sound 17 / Phil Mislinski

Das Boot wurde von Graham Byrnes entworfen, um die Everglades Challenge zu gewinnen, eine Ausdauerregatta vor der Küste Floridas über 300 Meilen. Die Regatta wird vom Strand aus, oberhalb der Hochwassermarke gestartet. Die Rennstrecke geht unter niedrigen Brücken hindurch, unter denen der Mast gelegt werden muß. Boot und Besatzung müssen sich ein paar Tage lang sowohl im Flachwasser als auch in der Welle vor der Küste bewähren. In der Flaute werden die Boote gerudert.

Ein außergewöhnliches Boot

Dies macht das Design extrem vielseitig und leicht zu handhaben. Dabei ist die Core Sound 17 kein hypersensibles Regattaboot. Bootslayout und Ausstattung sind die eines Fahrtenseglers: genial einfach, leicht zu bauen und wenig leichte aber hochwertige Teile. Das Layout unterscheidet sich grundlegend von Regattabooten: auf denen sitzt man drauf, im Fahrtenboot dagegen drin, gut geschützt vor Wind und Wetter.

Für das Jollenwandern geeignet...

Core Sound 17 / Phil Mislinski

Die Bilder zeigen die überaus schöne CS 17 von Phil Mislinski. Wer das Boot zum ersten Mal sieht, denkt an eine Familienjolle: Vier Personen haben in dem großen Cockpit viel Raum sich entspannt auszustrecken. Trotzdem ist die Jolle so leicht, daß sie exzellent zu trailern ist - und so klein, daß sie im Winter in die Garage paßt. Aber die Core Sound 17 ist mehr als das, viel mehr...
Core Sound 17 Die beiden großen Stauräume in Vor- und Achterpiek sind bequem durch eine Klappe von oben zu erreichen und bieten genug Platz für Proviant für ein oder zwei Wochen, Kleidung für jede Wetterlage, Campingkochzeug, Schlafsack und Isomatte. Tatsächlich nutzen die meisten Bootseigner die Core Sound 17 als "Camping-cruiser" für ausgedehnte Mehrtagestouren. Geschlafen wird entweder an Bord oder im Zelt am Strand, das Boot bis zur Hochwassermarke auf den Strand gezogen oder im knietiefen Flachwasser verankert.
Zum Übernachten ist das Design ideal. Die Bodengrätings neben dem Schwert können angehoben werden. Zusammen mit den Sitzbänken und der mittleren Sitzducht entsteht eine bequeme großzügige Liegefläche für zwei Erwachsene.
Core Sound 17 Wer im Norden unterwegs ist, braucht eine Persenning, die wie ein Kuppelzelt geschnitten ist und an der Cockpitreling befestigt wird; mit zwei Eingängen vorn und achtern, mit Moskitonetz hinterfüttert und guter Belüftung.
Das breite Heck verträgt einen Außenbordmotor. Ich könnte gern darauf verzichten, denn zwei oder drei Meilen lassen sich bequem mit den Riemen zurücklegen.

... und für große Törns

Erdmann: Mein größtes Seestück Im Sommer 1990 begab sich der mehrfache Weltumsegler Wilfried Erdmann auf einen außergewöhnlichen Törn von mehr als 1000 Seemeilen. Von der Schleimündung in Schleswig segelte er an der deutschen Ostseeküste über Fehmarn, Wismar, Rügen in die Peene bis zum Malchiner See. Danach ging es von Neustrelitz über die Müritz, den Plauer See und den Elde-Kanal bis nach Schwerin. Drei Wochen lang wurde er dabei von seiner Frau Astrid begleitet. Der erfahrene Blauwassersegler wählte für diese Reise eine 6 Meter lange motorlose Jolle, einen Schwertzugvogel, auf der er auch lebte. Er wollte mit dem flachgehenden Boot auch abgelegene Gebiete, den Bodden, die Haffs und Wieks erkunden. Erdmann fand unberührte Landschaft, teils verwildert schön mit ihrer reichen Tier- und Pflanzenwelt. Er fand, wozu er sonst bis in den Pazifik gesegelt war: den Dschungel, der sich tagelang an den Ufern hinzog. Segeln, natur- und menschennah.

Es muß nicht immer die Südsee sein

Erdmann berichtet über seine Jolle: "SCHLEI KATHENA hat sich als das ideale Boot für diese Reise erwiesen. Der "Zugvogel" nahm bei leichtem Wind schnell Fahrt auf, war stabil bei einem Jollensturm und gerade noch leicht genug (280 kg), um auf den Strand gezogen zu werden." Erdmann gibt aber auch zu: "Das Leben an Bord einer Jolle ist spartanisch und mühsam. Wer sich ein anschauliches Bild von meinem Dasein machen möchte, sollte sich ein kniehohes Tau spannen und mit vollen Händen fünfzigmal am Tag drunterdurch kriechen."

Vielseitig durch Design

Core Sound 17 In der Rumpfform sind Zugvogel und Core Sound sehr ähnlich: Knickspanter mit großzügiger Breite, die gute Formstabilität garantiert und viel Zuladung verträgt. In Verbindung mit der leichten stabilen Holz-Epoxy-Kompositbauweise der Core Sound sorgt diese Rumpfform für gute Gleiteigenschaften halbwinds und raumschots.
Die Core Sound ist eine Katketch mit unverstagten Masten, denn nichts ist einfacher zu handhaben als zwei selbstwendende Segel mit jeweils einem Fall und einer Schot. Leicht bedienbare große Reffs sind das Wichtigste für eine Jolle, die vor der Küste gesegelt wird. In hartem Wetter, wenn die gerefften Segel zuviel werden, kann ein Segel ganz geborgen und der hintere Mast nach vorn versetzt werden. Unter diesen Bedingungen segelt die Jolle bis etwa 6 Beaufort gegen Wind und Welle, allerdings wird es naß. Das ist in warmem Wetter ein paar Stunden lang zu ertragen, wenn der Weg bis zur nächsten Flussmündung, zum Hafen oder notfalls zum nächsten Strand nicht mehr weit ist. Voraussetzungen für solche Eskapaden im Salzwasser sind natürlich gute Kleidung und ein wacher Blick für Wind und Wetter.

Sicherheit...

Core Sound 17 Jollen kentern ebenso wie Kielboote, aber leider richten sie sich nicht mehr von selbst auf. Solange die Ladung sicher verstaut ist, können sportliche Jollensegler das Boot auch noch in mittlerer Dünung wieder aufrichten und lenzen. Hier hat die Core Sound Vorteile, denn sie ist leichter als ein Zugvogel, läßt sich deshalb auch leichter aufrichten ohne viel Wasser überzunehmen. Mit zuviel Tuch kentert sie nicht so leicht wie der Zugvogel. Sie springt in Böen schneller an, und sollte das Boot einmal bis zum Süllrand wegkrängen, kann man das vordere Segel einfach etwas fieren, und schon legt sich das Boot in den Wind.

...bedeutet gut heimkommen

Core Sound 17 / Phil Mislinski

Über seine 99-tägige Reise in der Jolle zieht Erdmann Bilanz: "Ich bin selten so fit gewesen wie augenblicklich. Ich fühle mich stark und ausgeglichen. Und meine: Wer Sorgen hat oder Familienprobleme, wer mit undefinierbaren Wehwehchen herumlaboriert oder das Geld für eine Weltreise nicht aufbringen kann, der sollte sich eine sportliche Jolle kaufen und damit einen Sommer, einen ganzen Sommer, an unseren Küsten oder in Skandinavien segeln und leben. Er wird überrascht sein, wie gut er da herauskommen wird - und wie wenig er investieren muß."

Für eine solche Reise ist die Core Sound ein Paket, das kaum zu toppen ist. Der größte Teil der Investition liegt in der Bauzeit von etwas weniger als 200 Stunden, und dem Mut, sich einen Sommer, einen ganzen Sommer lang entspannt Zeit zu nehmen.

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