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Der ideale Rumpf für das Kanusegeln
...ist dein Kanu geeignet?
Zuerst veröffentlicht in www.canoesailingmagazine.com
Man kann nahezu alles segeln, auch gegen den Wind --- aber was entspricht deinen Bedürfnissen? Was möchtest du mit deinem Segelkanu machen? Bist du Segelanfänger, überzeugter Segler oder vielleicht Ex-Regattasegler?
Fährst du schon Kanu? Oft? Was hast du mit dem Kanu erlebt? Fischen im Salzwasser über dem Seegras? Angeln auf den Seen des mittleren Westens? Oder bist Du ein Naturfreund auf den Teichen, vielleicht ein Schildkrötenfan?
Wie stellst du dir das Verhältnis von Segeln zu Paddeln vor?
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Meistens sind Breite, Kielsprung und volle Enden beim Segeln nützlich.
Die gute Neuigkeit für das Kanu das man schon hat, ist daß es meistens breit genug ist. Zu wenig Breite ist selten ein Problem für eins das du vielleicht schon hast, und wenn du ein gebrauchtes oder neues kaufst, wird zu wenig Breite kein Problem werden, wenn du im Hinterkopf schon ans Segeln denkst.
Wie breit? Denk an's Paddeln. Ein 38 oder 40 Inch (95 - 100 cm, d.Ü.) breites Kanu kann ein spritziger Segler sein, aber sogar ein guter Stechpaddler wird Boote, die breiter als 40 Inch sind, schief anschauen.
Unser Solo Bufflehead ist 33 Inch (84 cm, d.Ü.) breit. Sein Vorgänger, der auf einem von Dave Yost gezeichneten Bell Starfire Rumpf aufbaut, hat 34 Inch (86.5 cm, d.Ü). Das ist nahe an dem, was man heute als die Grenze für ein Doppelpaddel ansieht, obwohl lange Doppelpaddel die 3 Fuß (91.5 cm, d.Ü.) breiten Boote überall in den Kanu-Clubs des späten neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhunderts bewegten.
Ein Segler-Paddler mit großer Erfahrung mit Doppelpaddeln sagte einmal, wenn er das Boot mehr als die Hälfte paddeln würde, dann hätte er eine Kanu mit einer Breite von 28 bis 31 Inch (71 - 79 cm, d.Ü.) im Kopf. Normalerweise --- wenn das Boot gut segelt --- wird selbst ein geübter Paddler mit zunehmender Breite häufiger segeln. So oder so, mit zunehmendem Alter scheint das Segeln immer mehr Mittel der Wahl zu sein.
Kielsprung oder ein gerader Boden? Hilft ein langer, flacher Kiel?
Das einzige Problem mit dem Kielsprung beim Segeln ist, daß man selten genug davon hat. Er ist so essentiell wie die Breite. Ohne genug Kielsprung würde die Leichtigkeit und Kontrollierbarkeit eines guten Segelkanus fehlen, sogar schon unter leichter Beladung. Er läßt uns über unserem Schwerpunkt drehen, und sorgt für Kontrolle unter rauhen Bedingungen (dem anderen Wildwasser). Wenden und kontrolliertes Halsen werden einfacher, wenn die Enden aus oder nahezu aus dem Wasser ragen.
Natürlich können wir uns anpassen und mit fast allem fertig werden, aber warum sollten wir? Selbst die meisten Harley-Biker haben feste Hinterradaufhängungen zugunsten von gefederten aufgegeben.
Einige Kanusegler halten sich an die Vermessungsregeln der American Canoe Association oder der Wettkampfsegelkanu-Bestimmungen der Open Canoe Group. In der Kurve kanten sie ihre flachen, kaum gewölbten Rümpfe auf, damit die Enden aus dem Wasser kommen, wie es die Solopaddler im Kanadier tun. Viele dieser Segler steuern mit dem Paddel, aus Gewöhnung an die alten Regattaregeln. Aber die meisten von uns wollen ein leicht beherrschbares, agiles Boot, das sich schnell wieder fangen lässt und unsere gelegentliche Schwerfälligkeit verzeiht.
Wenn ein moderner fünfundvierzig Fuß langer, sechs Tonnen schwerer Ozeanrenner leicht und präzise zu steuern ist, oder wenn sogar ein fünfundvierzig Fuß langer, zwanzig Tonnen schwerer Gaffelkutter mit sieben Fuß Tiefgang von 1939 Spaß beim Segeln macht, leicht auf dem Ruder liegt, ein spritziger Feger vor der Küste und eine Ballerina im Hafen (wie es Laurent Giles Dyarchy gewesen sein soll), warum können unsere Segelkanus nicht ebenso sein?
Ein flacher Kiel über die gesamte Länge ist fast immer ein Hindernis. Er ist aus Gründen der Festigkeit da, nicht für die Leistung des Boots. (Am Strand ist er manchmal als Schlitten nützlich, wenn das Gewicht darauf gleichmäßig verteilt ist.)
Volle Enden versus leicht und nach innen gewölbt. Die meisten Paddelboote sind mit weniger als Rumpfgeschwindigkeit, etwas zwei Drittel oder drei Viertel davon, am effizientesten unterwegs, deshalb haben Rümpfe alter und neuer Kanus gewöhnlich leichte Enden und nach innen gewölbte Wasserlinien, ebenso wie viele Tourenkajaks.
Aber beim Segeln können wir die Rumpfgeschwindigkeit vor dem Wind überschreiten --- wir haben selten zuwenig Power auf diesem Kurs --- und vielleicht sogar gegen den Wind. Deshalb brauchen wir Boote mit vollen Enden und ohne hohle Wasserlinien. Unser Bug sollte nicht untertauchen (wie ein U-Boot), wenn wir raumschots zu schnell werden. Mit mehr als Rumpfgeschwindigkeit sollte unser Heck nicht versuchen, sich in der Heckwelle festzusaugen. Wir wollen, daß sich das Wasser sauber teilt, mit genug Auftrieb und einer Form, die das Heck hoch hält und das Angleiten begünstigt. Ja, wir bezahlen dafür beim Paddeln und vielleicht auch beim Leichtwindsegeln, aber für mich ist dieser Preis gering, weil ich über all die Jahre weniger paddle und immer mehr segle.
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Obwohl man nahezu alles mit einem großen, gutgeschnittenen und kraftvollen Rigg über einem tiefen und gutgeformtem Schwert segeln kann--- mit sorgfältig ausgesuchter Rumpfform geht es einfacher. Ein Boot aus einem verunglückten Projekt könnte trotzdem ein guter Segler werden. Du könntest einen weichen GFK-Rumpf mit annehmbarer Form haben, der mit ein paar Verstärkungen und einem stützenden Rahmen steif genug wäre, um in den Augen vieler Segler ausreichend zu funktionieren.
Man kann Riggs auf jeden alten Rumpf montieren, aber Rigg und Segel sollten untauglichen Rumpfeigenschaften möglichst entgegenwirken. Eine Segelmaschine wird besser, wenn man sie als integrale Ganzheit von Rumpf, Rigg, Seitenschwert, Ruder und dir, deinem Gewichtsschwerpunkt betrachtet.
Versuche, Segelkomponenten hinzuzufügen, die zu deinem Rumpf passen. Ein großer breiter Rumpf kann ein großes, hohes Rigg vertragen. Wenn er einen geraden Boden mit einem langen, extrudierten Kiel hat, hilft ein großes, hydrodynamisch geformtes Ruder, aber man muß sich bei einem kurzen Wildwasserboot darüber keine Gedanken machen. Ich denke nicht, daß man die 18 Inch-Niederquerschnittsreifen und Alufelgen eines Ferraris auf einen Farmall (Traktor) montieren sollte, und ich zweifle andererseits daran, dass die Traktorreifen zu dem Ferrari passen würden.
Form und Verhalten eines "Expeditions"-Kanu sind verschieden von der eines Expeditions-Seglkanus. Aus einem Expeditions-Paddelkanu wird nicht unbedingt ein gutes Expeditions-Segelkanu.
Was wird dir genügen? Lies, informiere dich und denk darüber nach. Momentan siehst du den Ziel vielleicht im Fische fangen, aber denke dran, daß das Konzept des Segelns selbst packend ist und Freude macht.
Noch eins. Egal woher dein Boot kommt, bitte wende für den Auftrieb genauso viel Gedanken und Mühe auf wie für deine Segelausrüstung.